Interview mit CEO Ivan Kovačić für Poslovni.hr

Pandemie als „Game Changer“, Kroatien im Visier wohlhabender Käufer.

Die Ankunft globaler Marken für die Immobilienvermittlung wie Christie's und dann die Pandemie haben Kroatien mehr denn je in den Fokus von Käufern und Investoren gerückt, die dort in Luxusimmobilien investieren möchten, entweder mit dem Ziel, umzuziehen oder eine Immobilie zu erwerben guter Gewinn.

Die Nachfrage nach luxuriösen Wohnimmobilien ist während der Pandemie enorm gestiegen, verraten uns führende kroatische Makler und Berater. Kroatien wurde endlich von Käufern wahrgenommen, die sich zuvor auf die Luxusdestinationen Spanien, Italien oder Frankreich konzentrierten.

Deutsche, Polen, Österreicher, Tschechen wollen hier ein Sommerhaus oder gar eine Immobilie zum Einzug haben, und solche Bewohner kurbeln die lokale Wirtschaft dramatisch an. Sie haben jedoch hohe Kriterien, sie wollen einen sicheren Kauf und ein Qualitätsprodukt, und wir haben eine Situation, in der die Nachfrage dramatisch höher ist als das Angebot.

Obwohl es deutlich besser ist als in den Vorjahren, wird das Angebot durch die Stadtplanungspolitik und Gesetzgebung in Kroatien dauerhaft eingeschränkt, was den Bau von freistehenden Wohngebieten ohne touristischen Zweck verhindert. Stattdessen haben wir meist wilden Urbanismus mit fragwürdiger Infrastruktur, warnen unsere Gesprächspartner.

„Nachdem jahrelang darum gekämpft wurde, die obere Mittelklasse vom Gardasee nach Istrien oder Dalmatien zu locken, kam Covid. Er war ein „Game Changer“ für die steigende Nachfrage nach Luxusimmobilien in Kroatien, die mit der Ankunft der weltweit führenden Marken in der Vermittlung zusammenfiel.

Covid hat Käufern aus anderen EU-Ländern den Zugang zu traditionellen Reisezielen wie Sommerresorts in Spanien unmöglich gemacht. Sie konnten nirgendwo hin, also wandten sie sich dem zugänglicheren Kroatien zu und waren angenehm überrascht von der Schönheit der Landschaft, der Sauberkeit und der lokalen Kultur.

So haben wir eine große Zahl von Kunden bekommen, die sehr interessiert sind und Geld haben, zum Beispiel Deutsche, die mit dem Leben in Deutschland immer weniger zufrieden sind und Kroatien als Alternative sehen.

Allerdings haben diese Käufer städtebaulich, infrastrukturell und inhaltlich bis zu einem gewissen Grad dazugelernt, was Kroatien noch nicht bietet. Unsere Gesetzgebung erlaubt nicht die Entwicklung neuer Wohngebiete, aber außerhalb der bestehenden nur die Entwicklung von Touristenzonen, die hauptsächlich für kommerzielle Aktivitäten und nicht für Wohnzwecke bestimmt sind", sagt Ivan Kovačić, CEO und Partner von Remington Realty, einer exklusiven Niederlassung des internationalen Unternehmens Christie's International Real Estate.

Die kroatische Filiale von Christie's nahm ihre Arbeit 2019 auf, als die Nachfrage noch nicht so stark war, aber schon damals ahnte die Branche, dass die 1.800 Kilometer Küste im Herzen Europas eines Tages ein Hit werden würden, und eröffnete im vergangenen Jahr eine Ausstellungsraum in Opatija. Ein kleiner Virus hat ihnen geholfen, aber er verlangsamt ihr System.

Notwendige Professionalisierung
„Die Kunden von heute sind an einem sicheren Kauf und einem zuverlässigen Makler interessiert, und die Präsenz führender Maklernamen garantiert dies nicht nur, sondern erhöht auch die Glaubwürdigkeit des gesamten Marktes. Das Angebot ist qualitativ besser als zuvor, die Ausstattungsqualität auf westeuropäischem Niveau, wobei noch viel Raum für Professionalisierung bleibt – für das Engagement von Profis, Designern, Architekten. Auch bei diesem Thema wächst das Bewusstsein der Anleger, die Lage ist positiv.

Außerhalb bestehender Siedlungen können Entwickler in Kroatien derzeit jedoch höchstens touristische Projekte realisieren, die aus einem Hotelgebäude und dazugehörigen Villen bestehen, aber selbst solche sind immer noch eine Seltenheit, auch aufgrund städtebaulicher und räumlicher Einschränkungen und des Mangels an hochwertiger Infrastruktur. Die Urbanisierung wird immer noch auf der Grundlage des bestehenden Landbesitzes geplant, anstatt strategisch.

Das Entwerfen von Siedlungen und Grundstücken sowie der Bau von Infrastrukturen, damit Projekte Entwicklern und Investoren angeboten werden können, ist ein Modell, das das öffentliche Interesse respektiert, und so sollten die Dinge eingerichtet werden", betont Kovačić. Und die Situation für die von der Branche befürworteten Veränderungen ist mehr als günstig – die Quadratmeter in Opatija für solche Immobilien haben sich in einem Jahr verdoppelt, der Preis steigt auf 10.000 Euro pro m2.

„Das Potenzial des Marktes für Luxuswohnungen in Kroatien ist riesig, und der Markt selbst wächst erheblich, aber alles hängt davon ab, wie sehr die Entscheidungsträger es erkennen und verwalten wollen“, schließt Kovačić.

„Die begehrtesten Immobilien sind erste Reihe zum Meer, fertige Villen zum Einzug, und auch Investoren suchen nach Grundstücken am Meer, das ist der Trend. Allerdings steckt dieser Markt in Kroatien im Vergleich zu einigen anderen Ländern der Region noch in den Kinderschuhen, wir haben noch viel ungenutztes Potenzial und ich hoffe, dass sich Investoren in Zukunft mehr diesem Segment zuwenden werden.

Für eine solche Entwicklung und die Wahrnehmung Kroatiens als Premiumdestination fehlen uns jedoch Luxushotelmarken wie One&Only oder Four Seasons. „Montenegro zum Beispiel ist in diese Richtung gegangen, die Marken haben ihre Preise erhöht, sodass ein Quadratmeter im Luxussegment im Durchschnitt für 8.000 Euro verkauft wird, was ein höherer Durchschnittspreis ist als in Kroatien“, sagt Marko Pažanin.

Das gesamte Interview können Sie unter folgendem Link lesen: Poslovni.hr